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Das erste Mal tut's noch weh ... (ein langer Text)

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  • Das erste Mal tut's noch weh ... (ein langer Text)


    Hi Folks

    das hier ist mein erster Beitrag ...
    Ich habe gerade ein kleines Desaster hinter mir.

    Wasserlackieren wollte ich, aber es ging in die Hose.

    Mein erstes Opfer war der Opel Tigra meiner Stieftochter.
    Der Schweller links bis zum Türeinstiegsgummi bis hoch zum Schlossbügel, das hintere Seitenteil, der Heckdeckel, ein Radlauf und noch drei kleine Macken sollten gemacht werden.

    Mit der SATA-Pistole hatte ich mich schon angefreundet, WSB-Düse, 2,5 bar, Bedienung und Einstellung waren klar. Druckminderer und Abscheider taten ihren Dienst.

    Die Lacke hatte ich von der Lackierwerkstatt meines Vertrauens (Glasurit).

    Die Basislackierung klappte wunderbar. 2x und dann noch etwas genebelt. Der Farbton schien recht gut getroffen und das Ganze sah zu meiner Verwunderung schon fast fertig aus.
    Nach dem 1. und 2. Durchgang hatte ich jeweils ca. 5 min gewartet und bin dann mit der Trockenblaspistole kurz über den Lack. Die Temperatur in der Halle war geschätzt knapp unter 20 Grad.
    Wohl weil es so gut aussah, habe ich auf das letzte Trockenblasen des Basislacks verzichtet oder es einfach vergessen (weiß ich nicht mehr genau wieso)

    Das war wohl der erste Fehler?


    Den Klarlack habe ich dann laut Anweisung (Klarlack/Härter 2:1 + 10% Verdünnung) angemischt. Bis dann der Becher gewechselt war, gingen wohl 10 Minuten vorbei.


    Dann habe ich wohl den zweiten Fehler gemacht. Die Mengenregulierung an der Pistole stand auf 1, also Minimum.
    So habe ich nicht gleich eine geschlossene Lackschicht erzielen können. Bemerkt habe ich das mit der Mengeneinstellung erst nachdem alle Stellen einmal klar lackiert waren. Man schaut ja auf den Lack und nicht auf die Pistole.
    Da noch genug Lack im Becher war, habe ich die Mengenregulierung auf 3 gestellt und dann sofort so lange gespritzt, bis die Klarlackschicht geschlossen erschien und weil der Becher noch nicht leer war - ihr werdet es ahnen ... nach kurzer Wartezeit: drauf mit der Brühe.

    Das wohl Fehler Nr. 2

    Nach der Zigarette vor der Tür gab es dann das, was wohl jeder mal beim Lackieren erlebt hat:
    Lackablösungen bis zur Grundierung, Nasen und Laufspuren.
    Mit Grausen habe ich mich abgewendet und mich der Pistolenreinigung gewidmet.

    Meine Vermutung ist die, dass der Wasserlack nur an ganz wenigen Stellen noch nicht trocken genug war, die Schichtstärken des Basislacks wohl unterschiedlich dick oder ungleichmässig abgeblasen waren und ich natürlich auch zuerst zu wenig und dann zuviel Klarlack gespritzt habe. Der schwere klebrige Klarlack hat den Wasserlack stellenweise abgelöst (sieht wie marmoriert aus und dort wo der Wasserlack schon fest genug war haben sich die Nasen gebildet.

    Also denke ich mir: nächstes Mal etwas länger beim Basislack warten, länger und gleichmässiger blasen, dabei aber vorsichtig und die Pistole beim Klarlack halt gleich richtig auf etwas weniger als Maximum einstellen

    Jetzt habe ich natürlich ein paar Fragen:

    Wie erkenne ich den richtigen Zeitpunkt für den folgenden Spritzdurchgang?

    Wie "nebelt" man bzw. wie genau macht man einen 1/2 Durchgang - weniger Menge (wieviel), Abstand zum Auto etwas größer (wieviel)?

    Wann verwendet man Breitstrahl, wann Rundstrahl?

    Wie lackiere, den Türeinstiegsbereich rahmenseitig B-Säule unten bei montierter Tür am besten?

    Wann kann die Klarlackschicht aufgebracht werden? Wie bestimme ich den richtigen Zeitpunkt?

    Reicht eine Schicht Klarlack?

    Muss die Klarlackschicht gleich eine geschlossene Schicht haben oder schliesst sie sich beim Trocknen?

    Muss die Klarlacksicht auch trockengeblasen werden?

    für die ganzen Fragen, die wohl bei manchen Lesern nur ein Kopfschütteln auslösen werden ...

    Ich bin jetzt fast damit fertig den Lack wieder abzunehmen. Die Grundierung wird dann noch einmal sorgfältig aufgebaut und dann kommt das nächste Experiment.


    Mir ist schon klar, dass ich mit 2K wohl schon längst fertig wäre.
    Ich hab aber jetzt schon das Grundequipment soweit zusammen, dass ich das selbst mit Wasserlack hinbekommen möchte.
    Das Hallenabteil, in dem ich Spritzen kann kommt auf 20 Grad, die SATA HVLP-Pistole funktioniert super und über den Glasurit-Lack vom Lackierbetrieb meines Vertrauens gibts auch nichts zu meckern.
    Das Problem ist auch, dass ich Reparaturlackierungen und Teillackierungen an unseren 5 Autos nach und nach zu machen habe. Das wird im Betrieb nicht zu bezahlen sein.

    Danke schonmal für die freundliche Aufnahme und die Tipps.
    Grüße aus Baden,
    Andreas

  • #2
    Moin, Andreas

    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Wie erkenne ich den richtigen Zeitpunkt für den folgenden Spritzdurchgang?
    Bei Wasserbasis, wenn der Basis Komplett Matt angezogen ist Plus 20 Min, dann bist Du in der Regel auf der sicheren Seite, das gilt natürlich bei mindestens 20 Grad.

    Beim HS Klarlack wird ein halber Spritzgang auf Verlauf Dünn vorgelegt und entweder sofort ein Satter oder in einer Halle ohne vernünftiger Absaugung nach ca. 10 Min.

    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Wie "nebelt" man bzw. wie genau macht man einen 1/2 Durchgang - weniger Menge (wieviel), Abstand zum Auto etwas größer (wieviel)?



    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Wann verwendet man Breitstrahl, wann Rundstrahl?
    Breitstrahl, also entweder komplett auf gedreht oder ein bis zwei Umdrehungen zu für die Fläche.

    Rundstrahl wird für enge Hohlräume und mal sehr kleine Fehlstellen genutzt, dabei muss aber der Spritzdruck gemindert werden.

    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Wie lackiere, den Türeinstiegsbereich rahmenseitig B-Säule unten bei montierter Tür am besten?
    Entweder Aufwendig abdecken und so das die Tür oder Klappe nicht in das Schloss und in den frischen Lack fallen kann.

    Oder vorher aus lackieren und nach Trocknung zu Kleben und nur von aussen lackieren, was dann länger dauert und immer eine kleine Kannte am Holm mit sich bringt.

    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Wann kann die Klarlackschicht aufgebracht werden? Wie bestimme ich den richtigen Zeitpunkt?
    Siehe Oben.


    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Reicht eine Schicht Klarlack?
    Wenn Du sehr gut und auf Verlauf spritzen kannst, ja, aber in einer Halle ohne Ab und Zuluft eher unwahrscheinlich.


    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Muss die Klarlackschicht gleich eine geschlossene Schicht haben oder schliesst sie sich beim Trocknen?
    Wenn der erste Spritzgang nicht geschlossen oder Organgenhaut hat, wird der zweite nicht den gewünschten Verlauf bringen.
    Der erste Spritzgang ist der wichtigste, wenn der Murks ist, wird auch der nächste nix mehr Retten können.

    Zitat von inazone Beitrag anzeigen
    Muss die Klarlacksicht auch trockengeblasen werden?
    Nein.

    Du würdest den eher verschieben.


    Gruß

    Holger

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    • #3
      Also bei mir reicht es den Klarlack 10 Minuten in der Kabine ablüften zu lassen. Danach dann nochmal ne Schicht drüber.

      Kommentar


      • #4
        Zitat von Holger Beitrag anzeigen

        Rundstrahl wird für enge Hohlräume und mal sehr kleine Fehlstellen genutzt, dabei muss aber der Spritzdruck gemindert werden.
        oder materialmenge runter.
        Qualität ist kein Zufall sondern ein Ergebnis logischen Denkens

        Kommentar


        • #5
          Zitat von vitakraft Beitrag anzeigen
          oder materialmenge runter.
          Abzugshebel weniger durch ziehen geht auch, dass rumspielen an den Einstellungsschrauben wird irgendwann überflüssig, wenn man nur ein klein wenig Gefühl und die Augen effektiv einsetzt.
          (Ja, ich war auch mal Anfänger, aber ich wurde auch geärgert mit so Klugen Sprüchen. )

          Gruß

          Holger

          Kommentar


          • #6
            was meinst du denn mit Mengenregulierung auf 1?

            Kommentar


            • #7
              Zitat von AndreasV Beitrag anzeigen
              was meinst du denn mit Mengenregulierung auf 1?
              Hallo Andreas,
              die Pistole hat ein Stellrad mit Markierungen I - II - III.
              Den Basislacke habe ich auf Stellung III gespritzt.
              Den Klarlack im ersten Spritzgang auf Stellung I - aus Versehen.

              Gruß aus Baden,
              Andreas

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              • #8
                Zitat von Screeny Beitrag anzeigen
                Also bei mir reicht es den Klarlack 10 Minuten in der Kabine ablüften zu lassen. Danach dann nochmal ne Schicht drüber.
                Hi Screeny,
                Kabine wäre zu schön.
                Ich hab's nicht so gut und darf in einer recht großen, hohen sauberen Halle arbeiten.

                Den Boden befeuchte ich leicht mit dem Drucksprüher.
                Gibt es da noch ein paar Tipps?

                Gruß aus Baden,

                Andreas

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                • #9
                  Zitat von inazone Beitrag anzeigen
                  die Pistole hat ein Stellrad mit Markierungen I - II - III.

                  was für ne Sata soll denn das sein???

                  Kommentar


                  • #10
                    Ich hab das Gefühl er könnte evtl. die Luftmengenregulierung meinen.... die war bei meinen Ebay Spritzen auch immer mit I - II - III
                    Gruß, Christian

                    Kommentar


                    • #11
                      Kann sein das Du die Luftmenge meinst?

                      Zeig mal welches Rad:

                      Sata 3.jpg

                      Kommentar


                      • #12
                        Hi Holger,
                        das sind schon mal einige klare Hilfestellungen und ich weiß, wie es beim nächste Mal besser werden kann.
                        THX für die Linx.

                        Was ich vergessen hatte:

                        Die Grundierung kommt bei mir aus der Klackerdose weil es einfach zu handeln ist. Ich hab hier noch genügend Dosen kdcolor Grundierfüller 400 (1-K-System) vom Korrosionsschutzdepot.
                        Wird als einfache, universelle Grundierung für alle Bereiche beschrieben und lässt sich in dickeren Schichten auch als Füller verarbeiten.
                        Ist dagegen was einzuwenden?

                        Ich weiß nach ein wenig Lesen hier, dass das Produkt der ersten Wahl eher eine EP-2-K-Grundierung wäre.
                        Ich kenne noch z.B. Ferpox (1-K Epoxyprimer von Fertan). Wäre ein 1-K-Primer vielleicht eine Alternative?
                        Mipa 1-K aus der Dose?
                        Nicht, dass ich schon bei der Grundierung verloren habe ...

                        Das genaue Vorgehen mit der Abblaspistole (ähnlich wie Sata DryJet) ist mir auch etwas unklar.

                        Wann blase ich?
                        Mit welchem Abstand?
                        Wie lange?
                        Wedelnde Bewegung vermutlich?

                        Als denn,
                        Grüsse aus Baden,
                        Andreas
                        Zuletzt geändert von Gast; 13.09.2009, 20:01. Grund: Mipa im Shop gefunden

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                        • #13
                          dacht ich´s doch. Hast Du denn ein Manometer für den Eingangsdruck dran? Was für ne Sata nutzt Du denn? Da hast Du aber den Basislack mit ziemlich viel und den Klarlack mit recht wenig Druck lackiert...

                          Gruß Andreas

                          Kommentar


                          • #14
                            Uuups - jaaa: das Stellrad ganz rechts.

                            Mann - ihr gebt euch ja recht viel Mühe mit mir

                            Kommentar


                            • #15
                              Ich hab mir eine für Doofe geholt: SATA digital 2000 HVLP - grade so wie die in Holger's Bild
                              Zuletzt geändert von Gast; 13.09.2009, 19:55. Grund: kleine Ergänzung

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